WGH Infos

Hier stehen allgemeine Infos zur WGH

Gegründet am 10. Oktober 1989

Unabhängig und ungebunden - die WGH arbeitet ausschließlich auf Stadtebene, es gibt keine Beziehungen und Vereinbarungen zu anderen Wählergemeinschaften, insbesondere nicht zu Wählergemeinschaften, die auf Landes- und oder Bundesebene arbeiten.

Vorsitzender: Reimer Tonder

Fraktionsvorsitzender: Reimer Tonder

 


Lesen Sie hier den Redebeitrag vom Gründungsmitglied Hans Thomas Hansen anläßlich unserer 20-jährigen Jubiläumsfeier:

 Am 10.10.1989 um 20.00 Uhr begrüßten Dieter Cornelissen und ich interessierte
BürgerInnen der Stadt Husum die sich im Handwerkerhaus zur
Gründungsversammlung der Wählergemeinschaft eingefunden hatten.
Meine Damen und Herren, liebe Freunde wir sind hier heute 20 Jahre nach der
Gründung der WGH zu diesem kleinen Empfang zusammen gekommen, weil wir
glauben, dass diese Gründung für Husum eine großartige Sache war und ein Grund
zum Feiern ist und ich freue mich, dass ich als einer der Gründungsväter dabei sein
kann. 
Der Gründungsversammlung vorausgegangen war unser langer und zäher
Trennungsprozess von der SPD. Die Missweisungen, Gemeinheiten und
Verwirbelungen, die zu der Gründung der WGH führten will ich heute nicht
aufarbeiten. Nur soviel: In unserer langen SPD Zugehörigkeit hatten wir   - der
Senator Dieter Cornelissen und ich als Bauausschussvorsitzender -  ein einziges Mal
gegen die eigene Partei gestimmt und schon war es um uns geschehen.
Mit Fanatismus und mit einer für mich bis dato unvorstellbarer Wut fiel man über uns
her. Immerhin unternahm die Landes SPD einen Rettungsversuch. Der damalige
Sozialminister der SPD Günter Jansen kam unseretwegen nach Husum und rief die
Kontrahenten, für einen Versöhnungsversuch zusammen. Sein  Kompromissvorschlag
wurde von beiden Seiten angenommen aber leider am nächsten Tag von der SPD
verworfen und als nicht tragfähig zurückgewiesen.
Der Streit eskalierte. Er gipfelte mit der Verleihung des Judas Ischariot Preises an uns
beide; also Verrat gegen Geld. Das war uns nun doch zu böswillig und so landeten
wir vor Gericht. Hier vor Gericht wurden diese ungeheuerlichen Vorwürfe als üble
Nachrede und böswillige Lüge enttarnt. Alles wurde zurückgenommen, es gab eine
förmliche Entschuldigung und zusätzlich für die SPD eine Geldbuße zu Gunsten einer
gemeinnützigen Vereinigung. Natürlich konnten wir nicht mehr in der Partei bleiben
und traten aus. Das Gröbste war für uns ausgestanden.
Ende September 1989 erscholl unser Gründungsaufruf für eine Wählergemeinschaft
Husum mit dem Kürzel WGH. Was man auch mit „Wir gestalten Husum“ übersetzen
kann.
Der große Zuspruch tat uns gut, der Saal im Handwerkerhaus war voll. 32 Husumer
und Husumerinnen traten bereits am Gründungsabend der WGH bei. Die
vorbereitete Satzung wurde Diskutiert und mit geringfügigen Änderungen einstimmig
beschlossen.
In der darauf folgenden Wahl erhielt die WGH 13,6% der Stimmen. Oskar
Lafontaine betitelte uns daraufhin einem Spiegelinterview als Parteiverräter.
Soviel zur Vergangenheit. 

Wo stehen wir jetzt und wie geht es weiter?

Meine Damen und Herren die Wählergemeinschaften  haben eine zentrale
Bedeutung für die kommunale Demokratie. Denn die Freien Wähler werden dem
Charakter der kommunalen Selbstverwaltung in besonderem Maße gerecht. Das wird
vielfach verkannt und von den politischen Parteien wird diese, für sie höchst
unbequeme, Erkenntnis ohnehin gern unterdrückt.
Die kommunale Selbstverwaltung lebt seit ihrer Wiederbegründung vor 200 Jahren
durch den Freiherrn vom Stein vom Engagement der Bürgerschaft in der jeweiligen
Kommune.

"In seiner Denkschrift formulierte er als Reformziel: „Belebung des Gemeingeistes
und des Bürgersinns, die Benutzung der schlafenden und falsch geleiteten Kräfte und
zerstreut liegenden Kenntnisse, ..."

Die kommunale Demokratie ist nur dadurch als eigenständige Institution zu
rechtfertigen, dass sie ihre Entscheidungen an den speziellen Gegebenheiten der
einzelnen Kommune ausrichtet. Käme es nicht auf die Besonderheiten der jeweiligen
Kommune an, könnten deren Geschicke ja auch zentral, also vom Land oder gar vom
Bund entschieden werden und wir bräuchten die kommunale Selbstverwaltung gar nicht.

Dieser Idee der kommunalen Selbstverwaltung entsprechen kommunale
Wählergemeinschaft besonders gut. Denn sie konzentrieren sich allein auf die
politische Aktivität in ihrer jeweiligen Kommune. Demgegenüber tendieren politische
Parteien zur Einebnung der Unterschiede. Sie sind gesamtstaatliche Organisationen
mit gesamtstaatlichen Programmen, auch mit gesamtstaatlichen kommunalen
Programmen. Politische Parteien neigen – aufgrund ihrer übergreifenden Ziele und
Ideologien eher zu zentralisierten einheitlichen Entscheidungen und versuchen, diese
nicht nur auf Bundes- und Landesebene, sondern auch im kommunalen Bereich
umzusetzen. Das führt etwa dazu, dass Parteien im Kommunalwahlkampf auch mit
landespolitischen und bundespolitischen Themen werben und Punkte zu machen
versuchen, obwohl diese Themen gar nicht in die Kompetenz der Kommunen fallen.
Dabei kommen kommunale Belange leicht zu kurz. In der unterschiedlichen, auf die
jeweiligen Sonderprobleme der einzelnen Kommune bezogenen Politik liegt aber
gerade die eigentliche Begründung der kommunalen Selbstverwaltung. So Herbert
von Arnim.
Alles in allem sind Parteien  "latente Gegner differenzierender Entscheidungen". 

Ich gebe Ihnen zwei Beispiele aus Husum:

  1. Die WGH hat sich lange und vehement gegen den Teilverkauf der Stadtwerke
    ausgesprochen. Die großen Parteien haben das ignoriert und den kurzfristigen
    Vorteil – nicht zuletzt auf Vorgaben aus den Parteizentralen – gesucht. Diese
    kommunalpolitische Fehlentscheidung hätte verhindert werden können. Die
    Stadt erhält jetzt nur noch den halben Gewinn der Stadtwerke. Demnächst
    erreicht die Summe der entgangenen Gewinnhälfte die Verkaufssumme. Hätte
    die Stadt wie von der WGH gefordert, nicht verkauft, würde Husum heute
    finanziell besser dastehen. Tafelsilber kann man bekanntlich nur einmal
    verkaufen.
  2. Beispiel: Das Projekt Offshorehafen. Obwohl jeder informierte Husumer die
    Wassertiefen, die Zufahrtswege, die Schleusenbreite und die langen Seewege
    zu den Offshore-Windparks kannte, haben die anderen parteigebundenen
    Fraktionen gegen den heftigen Widerstand der WGH die Planungen
    vorangetrieben. 600.000H wurde für Gutachten und Fehlplanungen verbrannt
    bevor das Land die Planungen wegen der absehbaren Erfolglosigkeit
    eingestellte und jede finanzielle Unterstützung ablehnte. Jetzt trägt Husum die
    Planungskosten alleine (24.000H/a Zinsen). Die WGH war die einzige
    Fraktion, die rechtzeitig das Projekt ablehnte. Nach einer Prüfungsphase und
    Gesprächen mit Firmen stellen wir fest, dass Husum nur für einen Wartungs-
    und Servicehafen geeignet ist.

Für uns von der WGH gilt es deshalb, aus der Bürgerperspektive zu Denken und zu
Handeln und eine Strategie zur Durchsetzung kommunaler Interessen zu entwickeln. 
Wie wir uns auch drehen und wenden: Wir kommen an der Erkenntnis nicht vorbei,
dass dies unsere Aufgabe ist und wir nicht darauf warten dürfen, dass auf
wunderbare Weise die Parteien von selbst zur Einsicht kommen.  Kommunalpolitik ist
nun mal zu wichtig, als dass man sie allein den Parteipolitikern überlassen könnte.
Wir erhalten im Gegensatz zu den Parteien keinerlei Staatsmittel. Unsere Arbeit
beruht allein auf das Engagement und die Uneigennützigkeit unserer Mitglieder ohne
Karriereaussichten auf Posten und Mandate.

Deshalb unser Kürzel: WGH: „Wir gestalten Husum“ und ich setze hinzu Glückauf
und ein fröhliches weiter so.

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